In unserer heutigen, schnelllebigen und stressigen Gesellschaft ist es wichtiger denn je, Kindern die Fähigkeit mitzugeben, belastenden Situationen standzuhalten und resilient zu sein. Doch was genau bedeutet „resilient“? Und welche Rolle spielt Erziehung hierbei? In diesem Artikel möchten wir Ihnen die Bedeutung von Resilienz näherbringen sowie praktische Tipps für eine resilienzorientierte Erziehung geben.
Resilienz ist die Fähigkeit, sich an schwierige Lebensumstände anzupassen und trotzdem zu gedeihen. Kinder, die resilient sind, können Herausforderungen besser meistern und sind weniger anfällig für negative Folgen von belastenden Erlebnissen.
Forscher haben verschiedene Faktoren identifiziert, die die Resilienz eines Kindes beeinflussen. Dazu gehören unter anderem ein gutes Selbstwertgefühl, soziale Kompetenzen und eine positive Einstellung. Resilienz ist also keine angeborene Eigenschaft, sondern kann durch die Erziehung gefördert werden.
Die Erziehung spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Resilienz. Eltern können ihren Kindern helfen, die notwendigen Fähigkeiten und Einstellungen zu entwickeln, um mit schwierigen Situationen und Herausforderungen zurechtzukommen. Folgende Tipps können helfen, Ihre Kinder resilienter zu machen:
Gewisse Verhaltensregeln sind für das Zusammenleben in der Familie, in der Schule und anderen sozialen Gruppen unerlässlich. Lassen Sie Ihrem Kind aber Freiraum darin, auf welche Weise es die Regeln erfüllt.
Wenn Ihr Kind Ideen für Unternehmungen etc. hat, lassen Sie es die Sache ausprobieren – es sei denn, sie ist gefährlich oder übersteigt Ihre Ressourcen. Große Entscheidungen, die die Lebensgestaltung betreffen, wie Schultyp, Hobbys und Freundschaften, sollte das Kind selbst treffen. Sie können es dabei unterstützen, indem Sie ihm helfen, die Auswirkungen abzuschätzen.
Es ist wichtig, dass Kinder lernen, dass Fehler okay sind. Dies hilft ihnen, Risiken einzugehen und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Lassen Sie sie wissen, dass Sie für sie da sind, wenn sie Hilfe brauchen, aber ermutigen Sie sie auch, selbstständig zu sein und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.
Problemlösungskompetenz ist einer der wichtigsten Faktoren für Resilienz, aber auch allgemein für Erfolg im Leben. Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, selbst Lösungen zu entwickeln und in Angriff zu nehmen – und bieten Sie ein Sicherheitsnetz für den Fall, dass die eigene Lösung des Kindes nicht funktionieren sollte.
Fördern Sie die sozialen Kompetenzen Ihres Kindes, indem Sie ihm beibringen, wie man andere respektiert und Freundschaften schließt. Bringen Sie ihm auch bei, wie man Konflikte gewaltfrei und mit beiderseitigem Respekt löst. Diese Fähigkeiten werden ihm helfen, in schwierigen Zeiten Unterstützung zu finden und die Resilienz zu stärken.
Wer seine Gefühle benennen und ihren Grund erkennen kann, wird weniger leicht von ihnen überwältigt. Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es okay ist, sich traurig, wütend oder ängstlich zu fühlen – aber auch, dass diese Gefühle kein Dauerzustand zu sein brauchen. Wenn das Kind mit Ihnen über seine Gefühle reden kann, hilft ihm das, negative Emotionen zu verarbeiten – und Ihnen, Ihr Kind zu unterstützen, wo nötig.
Bringen Sie Ihrem Kind emotionale Regulationstechniken wie Atemkontrolle und positive Selbstgespräche bei. Diese Fähigkeit ist wichtig für die Resilienzförderung, da sie dem Kind hilft, ruhig und gelassen zu bleiben, auch in herausfordernden Situationen.
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind ausreichend Bewegung und Schlaf bekommt. Dies hilft dem Körper, sich von Stress zu erholen und die Resilienz zu stärken. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Kind gesunde Ernährungsgewohnheiten entwickelt, um sein Immunsystem zu stärken und Krankheiten vorzubeugen.
Loben Sie Ihr Kind für seine Erfolge. Wenn es mal im Zweifel ist, ob es eine Aufgabe schaffen kann, ermutigen Sie es. So wird es zukünftige Herausforderungen mit mehr Selbstvertrauen angehen und ist sich seiner Stärken bewusst.
Ständige Vergleiche – insbesondere mit älteren Geschwistern – sind Gift für das Selbstwertgefühl eines Kindes und mindern die Resilienz. Jedes Kind ist einzigartig und sollte als solches behandelt werden.
Kritik kann ein Kind verletzen und sein Selbstvertrauen mindern. Kritik sollte daher immer sorgfältig formuliert werden.
Drohungen schaffen Angst und Unsicherheit und mindern die Resilienz eines Kindes. Drohungen sollten daher vermieden werden.
Zwang schränkt die Freiheit eines Kindes ein und mindert seine Resilienz. Daher sollten Kinder immer die Möglichkeit haben, frei zu entscheiden. Vielleicht nicht über die Frage, ob sie jetzt ins Bett gehen, aber über wichtige Dinge wie Hobbys, Freunde und Ausbildung.
Gewalt ist keine Lösung und mindert die Resilienz eines Kindes. Gewalt sollte daher in der Erziehung niemals angewendet werden.
Eine resilienzorientierte Erziehung ist immer sinnvoll, vor allem wenn Kinder regelmäßig mit Herausforderungen und Krisensituationen konfrontiert werden. Durch das Erlernen von Strategien, wie man mit Rückschlägen umgeht, lernen Kinder, auch in schwierigen Zeiten positiv zu denken und an sich selbst zu glauben. So können sie immer wieder aufstehen und weitermachen, anstatt sich von Rückschlägen unterkriegen zu lassen.
Resilienz ist aber nicht nur für Kinder wichtig, die in schwierigen Lebensumständen aufwachsen. Auch Erwachsene können vom Erlernen einer resilienten Haltung profitieren. In unserer schnelllebigen und stressigen Welt ist es wichtig, gelassen zu bleiben und an sich selbst zu glauben – eine Einstellung, die durch eine resilienzorientierte Erziehung gefördert wird.
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