Streitfrage: Ist Resilienz messbar?

Resilienz wird oft als die Fähigkeit einer Person beschrieben, mit belastenden Umständen und Herausforderungen umzugehen. Es gibt jedoch eine Debatte darüber, ob Resilienz tatsächlich messbar ist oder nicht. Einige argumentieren, dass Resilienz durch die Verwendung von psychometrischen Tests gemessen werden kann, während andere argumentieren, dass es unmöglich ist, Resilienz objektiv zu messen, da es sich um ein subjektives Konzept handelt.

Diejenigen, die meinen, dass Resilienz messbar ist, argumentieren, dass es durch die Verwendung von psychometrischen Tests wie Fragebögen und Interviews gemessen werden kann, die speziell dafür entwickelt wurden, die Fähigkeit einer Person zu messen, mit Belastungen und Herausforderungen umzugehen. Diese Tests können auch helfen, die Faktoren zu identifizieren, die die Resilienz einer Person beeinflussen, wie z. B. soziale Unterstützung, Selbstwirksamkeit und Optimismus.

Andere argumentieren, dass Resilienz nicht messbar ist, da es sich um ein subjektives Konzept handelt, das sich auf die persönlichen Erfahrungen und Wahrnehmungen einer Person bezieht. Sie meinen, dass es unmöglich ist, die Resilienz einer Person objektiv zu messen, da jeder Mensch unterschiedlich auf belastende Umstände reagiert und die Fähigkeit, mit ihnen umzugehen, auf unterschiedliche Weise entwickelt werden kann. Auch die subjektive Erfahrung von Resilienz kann sich im Laufe der Zeit verändern und kann von Person zu Person unterschiedlich sein.

Das Messen von Resilienz ist eine schwierige Aufgabe, da es von sozialen, genetischen und psychischen Faktoren abhängt. Es ist nicht möglich, die eigene Resilienzfähigkeit allein durch Fragebögen, wie sie in Seminaren oder Ratgebern verbreitet werden, zu messen. Raffael Kalisch, Professor für Human Neuroimaging und Gründungsmitglied des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung in Mainz, argumentiert, dass es unmöglich ist, Resilienz ohne die Messung der Beanspruchungen, denen eine Person ausgesetzt ist, zu messen. Er betont, dass nur durch die Betrachtung von Beanspruchung und der psychischen Gesundheit über einen längeren Zeitraum eine Aussage über die Resilienz einer Person getroffen werden kann. Resilienz-Fragebögen sind somit unzureichend, um eine valide Aussage über die Resilienz einer Person zu treffen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass Resilienz nicht als statisches Konzept betrachtet werden sollte, sondern als Prozess, der sich im Laufe der Zeit entwickelt und verändert. Eine Person kann in einer Situation resilient sein und in einer anderen Situation weniger resilient.

In Anbetracht all dieser Faktoren kann man argumentieren, dass Resilienz zwar teilweise durch psychometrische Tests gemessen werden kann, aber es ist auch wichtig, die subjektive Erfahrung und Wahrnehmung der Person zu berücksichtigen.

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