Diese 10 Eigenschaften schwächen Ihre Resilienz

Gestresst, überfordert & unzufrieden? Das hilft

Warum fällt es manchen Menschen so leicht, mit Rückschlägen umzugehen, während andere schon an einer kritischen E-Mail fast zerbrechen? Die Antwort liegt oft in der Persönlichkeit. Unsere Denkmuster, unsere Erwartungen, unser Umgang mit Stress: All das beeinflusst, wie resilient wir wirklich sind. Hier kommen 10 Typen, bei denen Resilienz besonders ins Wanken gerät, und was sie konkret tun können, um diese Muster zu brechen.

1. Für notorische People-Pleaser

Was sie ausbremst:

Sie wollen gefallen. Immer. Konflikte vermeiden sie, Bedürfnisse stellen sie hinten an – oft bis zur völligen Selbstverleugnung. Kritik empfinden sie als Ablehnung, Harmonie ist ihnen wichtiger als Authentizität.

Warum das die Resilienz schwächt:

Wer sich ständig anpasst, verliert irgendwann das Gespür für die eigenen Bedürfnisse. Selbstfürsorge bleibt auf der Strecke, das eigene Selbstbild hängt am Urteil anderer. Die Resilienz wird dabei mit der Zeit immer schwächer.

Was hilft:

  • Üben Sie kleine, klare Neins in alltäglichen Situationen: z.B. bei Anfragen im Kollegenkreis oder in der Familie.
  • Führen Sie ein Tagebuch: Was brauche ich gerade? Habe ich heute meine eigenen Bedürfnisse ernst genommen?
  • Schreiben Sie sich drei Situationen auf, in denen Sie sich übergangen haben und wie Sie stattdessen reagieren könnten.
  • Üben Sie unangenehme Gefühle auszuhalten: „Ich sehe das anders und das ist okay.“
  • Planen Sie jede Woche einen Termin NUR für sich selbst und halten Sie ihn ein.

2. Für nie zufriedene Perfektionisten

Was sie ausbremst:

Sie setzen unrealistisch hohe Maßstäbe. Das Verfehlen unerreichbarer Perfektion bedeuten für sie Versagen. Also wird überarbeitet, gezweifelt, geschoben, und das oft bis zur Erschöpfung.

Warum das die Resilienz schwächt:

Resilienz braucht Flexibilität. Aber wer nur Perfektion gelten lässt, bleibt starr. Außerdem zermürbt der innere Kritiker jede Motivation und verhindert echte Zufriedenheit.

Was hilft:

  • Setzen Sie sich bewusst „gut genug“-Standards: Formulieren Sie vor Beginn eines Projekts, was ein realistisches, funktionales Ergebnis wäre.
  • Planen Sie Feedbackschleifen mit anderen ein – nicht um Perfektion zu erreichen, sondern um den Blick zu relativieren.
  • Halten Sie Erfolge schriftlich fest, auch kleine. Das hilft dabei Fortschritt sichtbar zu machen.
  • Trainieren Sie Selbstmitgefühl: Was würden Sie einem guten Freund sagen, der an sich zweifelt?

3. Für perfektionistische Workaholics

Was sie ausbremst:

Sie definieren ihren Wert über Leistung. Stillstand macht sie nervös, Pausen fühlen sich falsch an. Hinter dem ständigen Tun steckt oft Angst vor Bedeutungslosigkeit.

Warum das die Resilienz schwächt:

Dauerstress ohne Erholung führt in die Erschöpfung. Der Körper rebelliert, die Konzentration leidet und echte Verbindung zu sich selbst geht verloren.

Was hilft:

  • Legen Sie konkrete Arbeitszeiten fest, inklusive digitalem Feierabend (Arbeitshandy ab 18 Uhr in den Flugmodus).
  • Tragen Sie Ihre Erholungstermine in den Kalender ein als wären es Geschäftstermine.
  • Planen Sie eine regelmäßige Pause, in der Sie nichts „leisten“ müssen, auch 30 Min. lesen, bummeln oder nachdenken zählen.
  • Machen Sie etwas völlig Zweckfreies: einen Spaziergang ohne Ziel, eine kreative Aktivität ohne Bewertung. Hauptsache, Sie tun es nur, weil es Ihnen guttut.
  • Schreiben Sie regelmäßig auf, was Sie außerhalb Ihrer Arbeit bewegt, begeistert oder erfüllt.

4. Für permanente Ja-Sager

Was sie ausbremst:

Sie stimmen allem zu, auch wenn sie innerlich längst am Limit sind. Bloß kein Streit, bloß nicht anecken. Ihre eigenen Grenzen? Unsichtbar.

Warum das die Resilienz schwächt:

Wer sich selbst ständig übergeht, verliert Stabilität. Der Energieverlust ist enorm, und der Groll gegen sich selbst wächst. Resilienz braucht Selbstachtung, nicht Daueranpassung.

Was hilft:

  • Verzögern Sie Ihre Reaktionen mit Standardsätzen wie „Ich schau mal in meinen Kalender und gebe Bescheid“. Das gibt Zeit zum Nachdenken.
  • Erstellen Sie eine persönliche "Nein-Formulierungs-Sammlung" für verschiedene Kontexte (privat, beruflich).
  • Beobachten Sie, wie oft Sie Ja sagen.
  • Achten Sie beim nächsten inneren „Ja, obwohl ich Nein meine“ auf Ihre Körpersignale: Enge, Unruhe, flacher Atem. Dieses Unbehagen ist ein Warnsignal – lernen Sie, darauf zu hören, bevor Sie sprechen.
  • Reflektieren Sie regelmäßig: Was kostet mich dieses Ja an Energie, Zeit, Selbstachtung?

5. Für ewig Gestresste

Was sie ausbremst:

Sie sind immer in Eile, der Kalender voll, der Kopf noch voller. Durchatmen? Wird später nachgeholt. Vielleicht. Irgendwann.

Warum das die Resilienz schwächt:

Ständige Anspannung blockiert Regeneration. Ohne Pause kann kein Mensch langfristig stabil bleiben, Stress wird zur Normalität, bis der Körper streikt.

Was hilft:

  • Stellen Sie einen Pausen-Timer: alle 90 Minuten 5 Minuten ohne Bildschirm, Handy oder Gespräch.
  • Erstellen Sie eine persönliche Anti-Stress-Liste mit Aktivitäten, die Sie effektiv runterbringen, vom Bad bis zum Powernap.
  • Machen Sie aus dem Kalender einen Energiekalender: Termine, die Kraft kosten, markieren. Ausgleich einbauen.
  • Praktizieren Sie täglich Achtsamkeit: bewusst Zähneputzen, duschen, Kaffee trinken. Und das mit voller Aufmerksamkeit.
  • Begrenzen Sie Multitasking radikal: eine Aufgabe, ein Fokus, ein Abschluss.
  • Mit der SOBER-Technik schaffen Sie es, Stress in Sekunden zu stoppen.

Zur SOBER-Technik

6. Für leidenschaftliche Unentschlossene

Was sie ausbremst:

Sie zögern Entscheidungen endlos hinaus. Lieber abwarten, nochmal nachdenken, absichern. Die Angst, einen Fehler zu machen, lähmt jede Handlungsbereitschaft.

Warum das die Resilienz schwächt:

Resiliente Menschen treffen Entscheidungen und stehen dazu, auch wenn Sie nicht perfekt sind. Dauerhaftes Grübeln zermürbt – und verhindert, dass man ins Handeln kommt.

Was hilft:

  • Setzen Sie sich feste Entscheidungsfristen – z.B. „Bis heute Abend 20 Uhr entscheide ich mich.“
  • Nutzen Sie die 70%-Regel: Wenn Sie zu 70% sicher sind, reicht das oft aus.
  • Führen Sie ein Entscheidungs-Tagebuch, in dem Sie Ihre Wahl und deren Ergebnis notieren – zur Reflexion und Beruhigung.
  • Üben Sie, bei kleinen Dingen (Restaurant, Filmwahl) sofort zu entscheiden – damit sich Entscheidungsfähigkeit aufbaut.
  • Analysieren Sie Ihre Angst: Was genau fürchten Sie bei einer falschen Entscheidung, und wie realistisch ist das?
  • Die SMART-Methode hilft Ihnen dabei, Denken in Handeln umzuwandeln.

Zur SMART-Methode

7. Für unverbesserliche Pessimisten

Was sie ausbremst:

Sie rechnen immer mit dem Schlimmsten. Hoffnung ist ihnen unheimlich. Positives? Wird sofort relativiert oder übersehen.

Warum das die Resilienz schwächt:

Wer sich zu sehr auf das Negative konzentriert, übersieht oft, was ihm eigentlich helfen könnte – neue Ideen, gute Menschen, eigene Fähigkeiten. Genau diese Dinge machen uns innerlich stark.

Was hilft:

  • Führen Sie täglich ein Dankbarkeitstagebuch mit mindestens 3 konkreten Dingen.
  • Üben Sie Reframing: Schreiben Sie einen belastenden Gedanken auf, und daneben eine alternative, hilfreichere Sichtweise.
  • Beobachten Sie gezielt Momente, in denen etwas besser lief als erwartet.
  • Vermeiden Sie „Worst-Case-Denken“ durch realistische Wahrscheinlichkeiten: Wie oft ist das tatsächlich passiert?
  • Tauschen Sie sich regelmäßig mit lösungsorientierten Menschen aus, deren Perspektiven wirken ansteckend.

8. Für heillose Kontrollfreaks

Was sie ausbremst:

Sicherheit bedeutet für sie: Kontrolle. Je weniger planbar eine Situation ist, desto größer die innere Unruhe. Delegieren? Nur ungern.

Warum das die Resilienz schwächt:

Kontrolle gibt kurzfristig Struktur, aber langfristig ist sie kräftezehrend. Das Leben ist nicht zu 100% planbar. Wer das nicht akzeptiert, kämpft ständig gegen die Realität.

Was hilft:

  • Machen Sie eine Liste mit 2 Spalten: "Kontrollierbar" und "Nicht kontrollierbar" – sortieren Sie Ihre Sorgen ein.
  • Delegieren Sie gezielt kleine Aufgaben, und akzeptieren Sie neue Lösungswege.
  • Üben Sie Achtsamkeitstechniken, um sich mit Unsicherheit anzufreunden (z. B. Meditation, Body Scan).
  • Erlauben Sie Fehler: Niemand ist perfekt. Beobachten Sie was tatsächlich passiert, wenn nicht alles perfekt läuft.
  • Wählen Sie eine Aufgabe aus, bei der Sie bewusst nur die grobe Richtung vorgeben. Halten Sie fest, was gut geklappt hat, ohne dass Sie alles im Detail gesteuert haben.

9. Für verkopfte Grübler

Was sie ausbremst:

Sie denken alles 10-mal durch und drehen sich dabei im Kreis. Lösungen werden zerlegt, Probleme aufgeblasen. Das Denken wird zur Belastung.

Warum das die Resilienz schwächt:

Grübeln bindet Energie, verhindert Entscheidungen und fördert Selbstzweifel. Statt ins Handeln zu kommen, bleibt man im Kopfkino stecken.

Was hilft:

  • Schreiben Sie belastende Gedanken konkret auf, möglichst präzise und ohne Filter. Raus aus dem Kopf, rauf aufs Papier.
  • Begrenzen Sie Ihre Grübelzeit aktiv: 30 Min. pro Tag, danach ist Schluss.
  • Planen Sie anschließend eine Handlung, wenn auch eine kleine, um wieder ins Tun zu kommen.
  • Lenken Sie sich gezielt ab, wenn das Gedankenkarussell losgeht: z. B. mit Bewegung, Musik, Gespräch.
  • Beobachten Sie Gedanken wie Wolken – nicht jeder Gedanke ist eine Wahrheit.
  • Das ABCDE-Modell zeigt Ihnen konkret, wie Sie das Grübeln stoppen können.

Zum ABCDE Modell

10. Für chronische Selbstzweifler

Was sie ausbremst:

Selbst bei Erfolg fragen sie sich: War das gut genug? Habe ich das wirklich verdient? Sie glauben, weniger zu können als andere, obwohl Fakten oft das Gegenteil zeigen.

Warum das die Resilienz schwächt:

Selbstzweifel blockieren Mut. Sie verhindern, dass Menschen ihre Stärken sehen und auf sie bauen. Wer sich selbst ständig hinterfragt, verliert Halt.

Was hilft:

  • Führen Sie ein „Stärken-Tagebuch“: Notieren Sie täglich eine Fähigkeit oder Tat, auf die Sie stolz sind.
  • Bitten Sie 3 vertraute Menschen um ehrliches Feedback zu Ihren Stärken und schreiben Sie es auf.
  • Sprechen Sie Ihre Erfolge laut aus, z. B. vor dem Spiegel oder in einem vertrauten Gespräch.
  • Üben Sie den Perspektivwechsel: Was würden Sie einer Freundin sagen, die genauso über sich denkt?
  • Suchen Sie gezielt kleine Herausforderungen meistern Sie sie bewusst, um Vertrauen in sich aufzubauen.

Und jetzt?

Vielleicht haben Sie sich in einem oder mehreren dieser Typen wiedergefunden. Gut so. Denn Resilienz beginnt nicht mit Stärke, sondern mit Ehrlichkeit. Die gute Nachricht: Diese Muster sind keine Endstation, sondern ein Ausgangspunkt für Veränderung. Starten Sie dort, wo es am meisten zwickt. Kleine Schritte reichen.

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